Warum globale Vernetzung nötig ist

Sales-Director Peer Schmitz-Kuo ist seit 2015 bei Media Frankfurt und hat hier eine steile Entwicklung mitgestaltet – sowohl bei den Passagierzahlen am Frankfurt Flughafen als auch bei den Werbeflächen. Im Interview erzählt er uns, wie er die Evolution in der Werbewelt erlebt, welche Entwicklungen im Airport Advertising zu erwarten sind und was große Marken am Portfolio von Media Frankfurt besonders fasziniert.

Seit 16 Jahren sind Sie in der Marketingbranche, seit sechs Jahren bei Media-Frankfurt. Welche heutige(n) Entwicklung(en) hätten Sie sich vor sechs Jahren nicht vorstellen können?

Eigentlich wundert es mich, dass der Medienwandel doch eher immer länger braucht als sich abrupt zu vollziehen. Es kommen immer mehr Kanäle dazu, doch die alten sind auch immer noch da. Also eher Evolution statt Revolution. Meine große Überraschung sind die Podcasts, da hätte ich nicht gedacht, dass das so groß wird.

Und welche Media-Entwicklungen werden uns in sechs Jahren überraschen, die wir uns heute noch gar nicht richtig in diesem Maße vorstellen können?

Die Städte werden Geld brauchen: Also mehr analoge und digitale Großflächen, insbesondere in deutschen Städten. Size will still matter …

Wenn Sie einen Ausblick wagen dürften: Wie wird sich die Nachfrage der Kunden nach der Pandemie verändert haben? Wo punktet künftig insbesondere die Flughafenwerbung?

Weltweite, sich ständig ändernde Kollaboration in ständig alternierenden globalen Teams hat den Menschen dahin gebracht, wo er heute ist. Das Reisen und der persönliche Austausch wird fester Bestandteil der menschlichen Natur bleiben und eher zunehmen. Die Flughafenwerbung punktet weiterhin mit tollen Umsetzungen und einem positiven Umfeld. Wichtig ist, dass das Fliegen und damit auch die Flughafenwerbung immer nachhaltiger werden und diese Bemühung auch zusammen mit den Werbetreibenden ständig weiterentwickelt wird.

Der Tower, die Gangways, die Glasbrücken – der Frankfurter Flughafen hat unzählige spektakuläre Werbeflächen im Portfolio, um – buchstäblich – herausragende Stories zu inszenieren. Erinnern Sie sich an aufsehenerregende Kreationen, die die Möglichkeiten dieser Formate optimal ausgereizt haben?

Jeder unserer Kunden nutzt die globale Bühne Airport auf seine Weise. Nirgendwo können Sie eine Marke so schnell global aufladen und beschleunigen wie an den großen Hubs dieser Welt. Und noch dazu noch viel günstiger als über kleinteilige Kampagnen in den unterschiedlichsten Märkten wie USA, UK oder China.

Media Frankfurt ist seit längerem über Vermarktungspartnerschaften mit den Flughäfen Hamburg, Stuttgart und Wien vernetzt. Das erlaubt den Kunden auch standortübergreifendes Storytelling. Wie kommt das im Markt an?

Kaufkraft und Business-Knowhow finden Sie bei den Passagieren an allen wichtigen Flughäfen. Jede Kombination hat ihre eigene Stärke: In Hamburg haben Sie die meisten Millionäre. Buchen Sie unsere länderübergreifende Kombination mit Wien, wird Ihnen kaum ein wichtiger Decision-Maker entgehen.

Für den Frankfurter Flughafen, ist vor allem die hohe Frequenz internationaler Business-Reisender signifikant. Wie hat sich die B-to-B-Werbung verändert? Und wo wird künftig der Fokus liegen?

Nun, erst mal wird es nach Corona einen Boom in den Geschäftsreisen geben. Jeder weiß, dass große Deals persönlich gemacht werden, sich Maschinen nicht für immer fernwarten lassen oder die Entscheider auch einfach wieder Lust haben zu reisen. Kurzfristig sollte der Werbetreibende nicht diesen Boom verpassen. In den Kampagnen würde ich empfehlen, diese Aufbruchstimmung widerzuspiegeln. Gleichzeitig geht der Trend natürlich weiter zu datengetriebenden Kampagnen, Ausspielung nach KPIs und automatisierter Aussteuerung. Wir können mittels Audience Measurement genau sagen, wie die KPI´s für angefragte Kampagnen für einzelne Flächen und unsere Netze aussehen, wie viele Viewed Impressions sie erreichen, und zwar auch für die interessierten Zielgruppen. Ergänzend dazu arbeiten wir gerade daran, Teile unseres Inventars auch wirklich programmatisch buchbar zu machen. 

Schon jetzt sind 50 Prozent der Flächen von Media Frankfurt digital. Das neue Terminal 3 wird dann nur noch digital bespielt. Bewegtbild und Video ist in der Flughafenwerbung nicht mehr wegzudenken. Wo geht am Flughafen die digitale Reise hin?

Digital ist die notwendige Voraussetzung, um smarte, dynamische, zielgruppengenaue Kampagnen ausspielen zu können. Die nahe Zukunft bringt erst mal mehr exzeptionelle digitale Großflächen für besondere Brands. Welche Marken sich dann als First Mover diese Screens sichern werden, ist noch offen. Ich fände es schön, hier auch weiterhin ein paar mutige europäische Marken sehen zu können.